Ponta-do-Pargo- Leuchtturm - Madeira

 

 

Ein Muss ist der Ausflug zur Westküste der Insel.

Bietet Madeira schon von jeder Küste aus einen eindrucksvollen Ausblick über den Atlantik, so wird dieser Eindruck gekrönt an der Westküste. Gekrönt auch mit Gedanken, mit Ideen, mit Sehnsüchten. Mit dem Eindruck der Weite, der Unendlichkeit.

 

Von Porto Moniz geht es aufwärts durch Eukalyptuswälder.
Diese werden dann abgelöst durch Wiesen.
Dann kommt der markante Leuchtturm ins Bild. Hier parkt das Auto.

Weiter kann man nämlich nicht mehr fahren; denn da sieht man schon den Rand der Insel. Erst beim Nähertreten wird der Blick frei auf die Steilklippen, auf einen gehörigen Teil der Nord-West-Küste mit der Brandung.
Die Klippen haben eine Höhe von 300 Metern.
Es wurde aber eine sichere Plattform gebaut, niemand muß sich dort also fürchten.

Die Aussicht auf die Küste und in die Weite ist umwerfend gigantisch schön.
Unvergesslich. Einmalig.

Hinzu kommt der Wind, der die Steilwände hinauffegt und sich an der Kante bricht.
Hier kommt er nicht nur von vorn, hier kommt er auch von unten, vom Meer.

Ein derartiger Eindruck befreit die Gedanken, löst die Fantasie, lässt sie schweifen.

Das Meer erscheint so unendlich groß. Der Horizont so weit.
So einladend weit. Hinzufliegen.
Es ist deshalb gut, die Insel hinter sich zu wissen.
Sie mag zwar klein sein, aber gerade deshalb gibt sie wohl den Blick frei in die Zukunft oder die Vergangenheit - je nach eigener Stimmung.

In die Vergangenheit mit den Gedanken an die ersten Seefahrer, die diese Insel zufällig fanden - und an die Handvoll Schiffbrüchiger, die von den Canaren weit in den Atlantik verschlagen wurden.
Sie kehrten dank günstiger Winde zurück und landeten fast verhungert auf Madeira.
Hier inspirierte einer von ihnen Columbus. Und Columbus stand auch ganz sicher schon hier an dieser Stelle, und er mag sich sehr wohl bewußt gewesen sein, welches gewaltige Wagnis er vor sich hatte.
Die Sicht aufs Meer lässt auch diese Zeiten, diese Begebenheiten wieder wach werden.

Vielleicht sollte Madeira auch noch einen anderen Namen haben? Insel der Hoffnung. Hoffnung in die Zukunft.

Diese Gedanken kommen beim Ausblick auf den unendlichen Ozean. Ganz weit weg die Azoren, dann die Bahamas, dann der große Kontinent. Der Ursprung des Golfstromes. Die Maja-Inka- Kulturen.
Nichts davon ist zu sehen, manches ist gar für immer vergangen; aber die Küste, die Sonne, der Wind und das Meer lassen die Bilder erscheinen.

Und um den Leuchtturm, in der Antenne, summt der Wind: Mach Deine Gedanken frei. Bleibe nur hier bei mir. Ein Weilchen. Auch Du kannst frei sein, frei in Deinen Gedanken, frei in Deinen Taten.
Schau nur auf's Meer, wie großartig die Natur ist. Hier auf der kleinen Insel kannst Du das am besten begreifen. Du fühlst es - genau an dieser Stelle, an dieser Küste.
Dafür schickt Dir das Meer den Wind und die Sonne, und am Horizont den weißen Wolkenkamm. Das ganz sanfte, kaum vernehmbare Rauschen der Brandung.

Diese Eindrücke entstehen nur hier an dieser Küste Ponta do Pargo. Wenigstens bei mir. Und die Küste und der Leuchtturm sagen mir: Du warst schon mal dort in der Ferne - hier aber ist es am schönsten. Bleibe nur ruhig hier. Oder komme wieder. Hier ist doch Deine Zukunft.

Und dann komm wenn die Sonne am Horizont untergeht,
oder wenn der klare Mond am Himmel steht.

 

In der Nähe gibt es ein Terrassen-Café mit einer umwerfenden Sicht auf die Westküste der Insel. Und ganz unten auf den Strand mit den weißen Wellenstreifen, deren Rauschen kaum zu vernehmen ist. Der Wind vermischt es.

 

Hier trifft alles zusammen, die Schönheit der Natur mit unbeschwert freien Gedanken, Muße, Sehnsüchten, Zuneigung. Zum Weinen schön. Daß es so etwas geben kann…

 

Madeira ist wohl hauptsächlich nur als Touristen-Insel bekannt. An vielen Orten jedoch ergibt sich dazu viel mehr, viel mehr an Schönheiten.

Davon jedoch in weiteren Beiträgen.

 

Von Ponta do Pargo nimm deshalb diesmal nur einen ganz kleinen schwarzen Vulkanstein als Handschmeichler mit - und Deine Erinnerung; sie wird Dich Dein Leben lang begleiten.

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