Im Dunklen in den Schweizer Bergen

 

Eines lange vergangenen Jahres trug es sich zu,

dass ich mal wieder die Berge bewandern musste.

Das war eine Sucht. Da mag einer sagen was er will – der Berg ruft.

 

Diesmal wurde der Säntis im Alpstein auserkoren,

und zwar der fußige Aufstieg über die 'Mausfallen'.

Das sind etwa 900 m bis auf die 2500 des Säntis.

Am Berg entlang auf einem 1 m breiten Weg. Kein Geländer.

Unser Appenzeller war mit; denn der ist bestens bewandert gewesen.

Der ging sogar Leitern hoch, und grinste dann von oben runter, wo wir denn blieben.

Also los, aufwärts geht’s – von
Schwägalp nuffe.
Es wurde später Nachmittag bis zur Höhe der Wirtschaft.
Ein fantastischer Rundblick durchs Appenzell, einfach umwerfend.

Und weil wir noch so frisch waren, ging's auch gleich an den Abstieg.
Was ein gravierender Fehler war.
Denn nicht nur die Sonne für das Licht geht unter, sondern auch der Wanderer wenn er vom Berg kommt. Das heißt, dass es NullKommaNix pitschdark (stockdunkel) war.

Aber wir hatten noch diverse 100 m vor uns zum Abstieg.
Ein meterbreiter ungesicherter Weg ohne Geländer mit einer Lücke unterwegs, an die ich mich noch erinnerte. Die war mit Holzbohlen überlegt.

Unser Hund kannte den Weg scheinbar auch im Dunklen; denn der zerrte an der Leine und wollte wohl heim. Das war aber nicht das Prekäre; das Schlimme war, dass nicht zu sehen war wo hinzutreten war. Also runter auf den Hosenboden und mit den Füßen voraus den Weg abgetastet.

Wir haben drei Stunden auf dem Hintern rutschend den Säntis überlebt.

Natürlich geht’s auch mit ner Seilbahn, aber was man da alles verpasst...

Merke: Im Gebirge läuft die Zeit doppelt so schnell.


Und einem ausgewachsenem Steinbock schaut man auch nicht gern aus einem Meter ins Bersteinauge.

Und dann ist da noch die Geschichte, wo mich auf dem Berg ein Pudel in den Daumen gebissen hat… und und und... 

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