Gestrandet in Hongkong  
  
Es begab sich im Jahre des HErrn 1992,
glaube ich mich jedenfalls zu erinnern ... 
  
Für ein größeres ComputerEntwicklungsProjekt (DEC -Digital, PDP, VTx) war eine Reise von Zürich nach Taiwan angesagt. Damals wohnte ich in der Schweiz. Bis zur mengenmäßig funktionierenden Fimware* wurde ein Jahr geplant. 
  
Es wurden zwei Trips daraus.
Einer von Boston -wo ich zZt war- über Alaska und Seoul/Korea. Der andere vorhin erwähnte in jenem Jahre 1992 von Zürich aus. Beide BusinessClass natürlich, wie es sich in der Preisklasse dieser Branche einfach gehört. Hin&her natürlich. Da wurde angesichts der gesamten EntwicklungsKosten nicht gegeizt.
 
Von Boston aus erledigte die Firma einfach alles, bestens organisiert. Pass einfach im Sekretariat abgeben zwecks Visum als Deutscher für Taiwan. Nächste Tage in den bereitstehenden Hubschauber steigen, mit einer kurzen Runde über Boston ab zum Flug Boston-Logan, Detroit, Seoul, Hongkong, Taiwan. So geht Dienstreise. 

Es war Winter in USA, kurz vor Weihnachten mit Minusgraden. Also ein weiteres Fest ohne Familie.
Wie mein 50. Geburtstag, den ich in Dayton/Ohio/USA (für ATT/NCR) 'zelebrierte'. Das war auch eine heiße Sache, wie auch der Trip nach PjöngJang. Aber das gehört nicht hier hin. 
 
Man 'vergaß' jedoch zu erwähnen, daß es in Taiwan 'etwas wärmer' sei. Und auch in Seoul. Da war noch kein Gedanke an KlimaErwärmung. Es war einfach immer durchgehend schön warm.
  
Der Flug dauert verdammt lange, deswegen BusinessClass. Alle Stunden mal den Laden hochgezogen - immer noch schnee-iges Alaska, nächstes mal immer noch. Und immer wieder. Bis Seoul mit seinen gigantischen WohnSiedlungen auftauchte. Gewaltig.
Da sprangen aber die +38° C wirklich unerwartet gewaltig an. Wirklich bautz. 
Aber alles fein und bestens. Der Flieger nach Hongkong wartete ja schon. Noch ein paar Stündchen - und schon hatte uns Hongkong. Ein abenteuerlicher LandeAnflug, zwischen den Hochhäusern hindurch. Hongkong, wir kommen, wir sind schon (fast) hier. Muttern am Wog war schon mal auszumachen. 
VisaKontrolle, und ab in den letzten Flieger eine Stunde nach Taiwan. 
Dort vom 'BodenPersonal' der Firma eingesammelt, und ab ins Hotel. 
 
Taiwanesen haben gänzlich andere Verkersregeln, davon haben wir noch nie was gehört. Die Taiwanesen allerdings von unseren auch nur Vages. Rote Ampel? Warum halten, wenn alle weiterfahren. Familie wird praktischerweise komplett mit Hund auf dem Motorroller mitgenommen. Schutzhelm? Wattndette? Es passiert seltsamerweise trotzdem nix Böses. Das ist so, weil von einem besser betuchten UnfallFahrer erwartet wird, für die Schäden aufzukommen - schuldig oder nicht. 
 
Dieses Hotel hat eine Besonderheit. Nämlich daß dort zur 'Nachtruhe' gelegentlich nette Begleitung offeriert wird. Nach so einem Flug biste allerdings nicht besonders scharf drauf. 
Aber die
PachinkoHallen mussten besucht werden. Ein HöllenLärm. LasVegas ist nichts dagegen. 
  
Nun, dieser erste Trip von Boston aus verlief reibungslos; der zweite allerdings nicht so spannungslos. Das war auch ein selbst gecharterter, der unvergleichlich spannender verlief.
Mein Irrtum war nämlich, daß ich ein Visum für Taiwan brauchte, es aber von der Chinesischen Botschaft in Berlin meinte erhalten zu können. Das ging auch anstandslos - und schweigend. Galt aber für MainLand China.

Für eine andere große Firma (SiemensAlbis, Zürich/Bern) war meine persönliche Anwesenheit an dem GentexNetz für MexicoCity dringend nötig. So verließ ich Taiwan vorübergehend für einen Monat, musste aber dann zurück. Mit dem Visum für MainLand China, was ja nicht Taiwan ist; da sei auch Konfuziuns vor.
  
Von Zürich kamen wir schon zögernd weg. Weswegen es angesagt sei, in Hongkong sich mit dem Umsteigen nach Taiwan zu sputen. Sonst könne es arge Unbill geben. Und die gab es auch. Aber aus völlig unerwarteter Ecke.
Nämlich 'durfte' ich meine Abreise unterbrechen. Wegen fehlenden Visums für Taiwan. 
Da war es gut, dass ich ohne Gepäck/Wäsche reise, in Turnschuhen, immer. Kann doch alles an Ort&Stelle erstanden werden. Ist ja alles um die Ecke. Auch FotoApparate und Fahrräder. Und das Werkzeug ist ja auch vorort. 
  
... es geht bald weiter 
  
* 'Firmware' sind an Hardware gebundene CumputerProgramme. Typisch an MicroProzessoren gebunden. Und von MicroComputern gibt es wieder 'einige' unterschiedliche. Diese Firmare bewirkt, daß ein Gerät überhaupt funktioniert. Das ist die Grundlage für spätere ProgrammiererGenerationen, die ein Gerät dann bedienbar machen, sprich aus einem Wörterbuch einen Roman schreiben. Damit kann der Bediener dann was anfangen.
Über den Umfang: Jeden Tag mengenmäßig 30 DIN-A4 zweiseitig fehlerfei und sinnvoll beschreiben mit logischen Querverweisen, ein Jahr lang. Letztendlich verborgen in einem Sandkorn. 
  
Bei Übersee-Projekten kommt noch folgender 'Reiz' hinzu. 
Wenn in Fernost in einem Jahr 5 Mio Geräte produziert werden, gehen die auch per Schiff in alle Teile der Welt. Sollte sich dann ein einziger Fehler herausstellen, wird am besten die gesamte Ladung auf See versenkt.Was auch mal passierte, rein aus Versehen natürlich, in einem Sturm. Da rutschte die Ladung halt über Bord, und das Schiff ward auch nie mehr gesehen.